Ein wahrer Hexenkessel. Manche Zuschauer waren bereits zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn da – und das war auch gut so! Denn diesmal mussten wir 20 Minuten vor Beginn einen für nicht wenige schmerzhaften Einlassstopp verhängen, da einfach niemand mehr in die Kellerbühne reinpasste. Die Zuschauer verteilten sich überall, auch auf der Bühne. Zwei saßen sogar hinter (!) der Poetentafel – Respekt. Umso mehr fiebern wir jetzt dem 17. Januar entgegen, wenn wir anlässlich unsrer Jubiläumsshow endlich wieder in den Großen Saal des E-Werks umziehen können…
Rahmenprogramm:
Bybercap Stereo (Bybercap und Thomas Kunzler) sind durch und durch Musiker. An den Instrumenten ebenso wie gesanglich perfekt und mit Hingabe – eine echte Ohrenweide. Und trotz eines für unsre Verhältnisse eher langen Sets waren keinerlei Längen spürbar. Entsprechend begeistert die Reaktion des Publikums. Ich für meinen Teil hätte den ganzen Abend zuhören können.
Vor dem Finale griff dann noch Christof Knüsel zur Gitarre. Sein „Punk-Song“ und das „Amok-laufende Lied“ sorgten für helle Freude, sein dritter Song schockte. Feine Sache, das.
Runde 1
Therese Frosch
Ausflucht- und Diagnosesuche – starkes erstes Mal, anspruchsvoller Text
Jaromir Konecny
Joghurtbecherdeckelerotik und Umweltschutz – toller Texte, aber es hat
nicht ganz gereicht
Turnkey Facility
Die Leben der Anderen – sein bester Text jemals bisher
Julia Seybold
Die Abrechnung – fantastisches Debüt mit toller Performance und hoher
Reimfertigkeit
Lucas Fassnacht
Windschutzscheibe – völlig überarbeitete Performance eines starken
Textes, deutlicher Rundensieg
Runde 2
Julia Maertens
Bahn / Wende / Mutter – zum ersten mal auf der Bühne, selbstbewusst und
schön vorgetragene Texte
Andreas Commandante Grimm
Hochzeitsmessenmord und Opferschuld – grotesk, beeindruckend
und kompromisslos, Finaleinzug
Felix Brenner
In einer kleinen Stadt – still erzählte prosaische Tragödie von nebenan
T.D. Flemming
Des Dichters Passion vs. Blau auf’m Bau – sensationeller Erstauftritt mit super Texten und Profi-Performance, Finaleinzug
Finale:
Lucas Fassnacht
Andreas Commandante Grimm
T.D. Flemming
Pulsierendes Finale, bei dem die Energiekurve noch einmal richtig nach oben schnellte. Mit Zugabeforderung, bester Laune, politischer Dimension und großen Gefühlen. Am Ende entschied Lucas Fassnacht den Abend verdient für sich und fährt damit seinen zweiten Slamsieg in Erlangen ein.