Schlagwort-Archive: Katharina Spengler

Eindrücke vom Februar Slam 2011

Zu früher Stunde senden wir euch unsere ersten Eindrücke vom Poetry Slam Erlangen am 20. Februar 2011:

Vor ausverkaufter Hütte wurde der Abend musikalisch umrahmt  von „Lautstufe Zwei“.

Nach der Auslosung durch die Poetenfee begann ein abwechslungsreicher Slam:

Marvin Suckut stand in seinem Text aus dem Bett auf, wie in den Textzeilen des Liedes von Money Boy und interpretiert es dabei in Form und Inhalt. Auf eine sehr sympathische Art und Weise spannte er die Verbindungen zwischen den Verszeilen und deckte dabei teilweise völlig unerwartete Erkenntnisse auf.

Er wurde von Armin Neitzel abgelöst, der einen Text für Anfänger im Himmel verfasst hatte und uns damit einen Einblick in das Paradies und das mögliche Leben der Hinterbliebenen geboten hat.

Christian Grohganz hatte es mit der Angst zu tun und schilderte die Tücken seiner Kindheit. Angst in all ihren Facetten.

Osama hatte das Gejammere seines Kumpels Ingo satt und zwang ihn mit einer halbautomatischen Pistole die Dinge im Leben zu ändern, die ihn nerven. Genau, ihr habt es erraten, mit dem Ergebnis, dass danach auch wieder alles Scheiße war… sein Statement: Leute, lebt euer Leben und genießt es!

Florian Cieslik befasste sich mit dem Niedergang der Sprache und sein Text war ein Plädoyer für selbige.

Katharina Spengler feierte dieses Jahr bereits im Familienkreis einige runde Geburtstage. Da man da so oft nach der Liebe gefragt wird, schreibt sie kurzerhand einen Text, wo sie erklärt, was es damit so auf sich hat, mit der Liebe.

Carina Birzer konfrontierte, das während ihres Vortrags immer stiller werdende Publikum, mit den Schrecken des KZs in Dachau und zeigte auf, wie absurd ein Lachen in den Gaskammern während der Besichtigung ist.
Eben kein Platz für einen lustigen Schulausflug… das Publikum folgte ihrem Vortrag in respektvollem Schweigen.

Lukas Fassnacht schaffte es, die Menge wieder etwas aufzumuntern, obwohl sein Text sich kritisch mit dem kaputten System befasste. Revolte! Ein Gruß an alle Ottonormalverbrauchten!

Sage Dragon ließ die Emotional-Konversation sprechen und rief auf zu mehr Mut für und in der Liebe, selbst wenn es öfter mal nicht so wie geplant läuft.

Max Kennel begab sich auf die Suche nach den Eiern der Dichter und fand keine… weshalb nur noch dumme Kinder gezeugt werden, da die Dichter lieber dichten als ihren Liebesschwüren auch mal Taten folgen zu lassen. Dieser Vermehrungsaufruf fiel wirklich auf fruchtbaren Boden, denn er schaffte es damit ins Finale.

Der Sieg wurde hart umkämpft zwischen Marvin Suckut, Katharina Spengler und Max Kennel.
Marvin, als Suchender nach der richtigen Ausdrucksform und dem stärkersten Wortmanöver konkurrierte mit dem Text von Katharina Spengler über die Unnahbarkeit einer intellektuellen Frau, der eben diese Haltung dann doch zum Verhängnis wurde. Zum Schluss Max Kennel, der uns in die Grundlagen der Dichtung an sich und generell einführte und dem Publikum auch ihre Tücken nicht vorenthielt.
Der Text in Verbindung mit dem gekonnt gedichteten Vortrag brachten ihm den Sieg ein.

Und zum ersten Mal auch auf e-poetry.de könnt ihr nochmal die Zusammenfassungen von Moderator Jan Siegert anhören.

Runde 1
https://e-poetry.de/wp-content/uploads/2011/02/1.Runde_Zusammenfassung_Jan.mp3

Runde 2
https://e-poetry.de/wp-content/uploads/2011/02/2.Runde_Zusammenfassung_Jan.mp3

Bilder des Abends chronologisch, nicht von alpha nach omega

Auch das Reflexmagazin reviewed über den letzten Erlanger Poetry Slam:
MARACUJA! oder EIER, JUNGS, WIR BRAUCHEN EIER!- der poetry-slam vom 20.Februar 2011

Ankündigung Poetry Slam am 20. Februar 2011

Sonntag, 20.02.2011
E-Werk, Erlangen (Clubbühne)
Einlass 19:30 Uhr
Beginn 20:30 Uhr
Eintritt 6€

Nach unserer großen Jubiläumsshow folgt nun der nächste reguläre Erlanger Poetry Slam – so wie wir ihn kennen und mögen! Selbstverständlich mit vielen neuen Gesichtern und liebgewonnenen alten Bekannten auf der Bühne, angereist aus Nah und Fern und Dazwischen. Drumherum erwarten uns diesmal ein Rahmenprogramm, wie es besser nicht zum Slam passen könnte.

Dem Wettstreit der Bühnendichter stellen sich im Februar…

Florian Cieslik (Köln)
Christian Grohganz (Leipzig)
Marvin Suckut (Konstanz)
Lucas Fassnacht (Erlangen)
Max Kennel (Bamberg)
Carina Birzer (Erlangen)
Osama (Nürnberg)
Bybercap X (Erlangen)
Katharina Spengler (Fürth)
Armin Neitzel (Nürnberg)
Sage Dragon (Forchheim)

Das Rahmenprogramm legen wir im Februar getrost in die vier Hände von…

Lautstufe Zwei (Stuttgart, Fürth)

Bevor  Lautstufe Zwei am 04.03.  auf der Bühne des Tassilo-Theaters in Nürnberg die Premiere ihres neusten Werks feiern, geben sie uns als special guests des Februar-Slams einen kleinen Vorgeschmack auf ihr abendfüllendes Programm „Mit Zuckerbrot und Peitsche!“.

Das uns wärmstens empfohlene Künstlerduo in der Selbstbeschreibung:
„Wir schreiben das Jahr 2011. Alle Künste, wie Musik, Schauspiel, Zauberei, Artistik und Kabarett sind schon lange auf Bühnen zu sehen gewesen. Alle Künste ?– nein.
Eine kleine noch unentdeckte Kunstform macht seit geraumer Zeit von sich reden und begeistert das Publikum. Fetzige Sprechkunst mit wortgewandten, pointieren und sprachwitzigen Rezitationen trifft auf einfühlsame Klaviermusik. Lassen sie sich von einem Programm voller Klangpoesie, Chansons und Wortakrobatik verzaubern und packen Sie Ihr Zwerchfell ein.
Irina Harsch (Klavier) und Tobias Föhrenbach (Sprechkunst) nehmen Sie mit auf eine absurde Geschichte von Beziehungen im Ausnahmezustand.“

Kurzrückblick auf den Slam am 20.09.09

1000 Dank an Crosa für die tollen Fotos:
http://www.facing-my-life.de/2009/09/23/the-power-of-black-white/ und
http://www.flickr.com/photos/facing-my-life/sets/72157622427260028/detail/

Unser Gast Ludwig Berger alias „Ludwig singt“ klang mit seiner überbordenden elektronischen Zukunftsmusik herrlich verspielt und verträumt.

Mischa-Sarim Verollet überraschte mit leisen und tragischen Tönen,
Pierre Jarawans linke Gehirnhälfte war poetisch untervermietet,
Turnkey Facility rief zur revolutionären Re-Infantilisierung,
Katharina Spengler drehte einen lyrischen Autorenfilm,
Frau Wortwahl führte ein geheimnisvolles Gespräch.

Martin Geier spulte das Leben im Schnelldurchlauf ab,
Alex Burkhard hatte einen original Scheißtag,
Falk Dietrich geriet am 35. Geburtstag in Endzeitstimmung,
Ezra Gutstrom schwamm durch einen Mahlstrom aus Gedanken,
Andreas Commandante Grimm brach Familienpolitik auf Kartoffelgröße runter.

Das Finale bestritten Pierre Jarawan aus Kirchheim und Falk Dietrich aus Berlin und konnten es beide für sich entscheiden:
Gratulation an Pierre Jarawan und Falk Dietrich zum Slamsieg im September!

Der Poetry Slam ist zurück aus der Sommerpause!

Nächste Show:
Sonntag, 20. September,
im E-Werk zu Erlangen.
Beginn 20:30 Uhr (Einlass 19:45 Uhr)

Rahmenprogramm:
Auf unseren musikalischen Gast freuen wir uns diesmal besonders, denn es ist niemand geringeres als der Komponist und Sänger Ludwig Berger (Eichstätt), seines Zeichens das musikalische Mastermind der so empfehlenswert wie erfolgreichen Elektrolyrik-Band Großraumdichten (www.grossraumdichten.de). Ludwig solo ist jedoch noch einmal ein ganz anderes Erlebnis. Und auf jeden Fall eines, das man sich unter keinen Umständen entgehen lassen sollte!

Ludwig Berger: komponist, multi-instrumentalist und klangbastler.
1986 geboren, wuchs in der nähe von strasbourg (frankreich) auf. nach zahlreichen beat-produktionen für deutsche rap-interpreten wie pillath (3p) oder f.r. (album des monats in der juice) und mars („eine der besten scheiben des jahres 2005 im deutschen hiphop“, aightgenossen), entwickelte er seinen fairytale-elektrofolk-stil, bei dem glocken- und akkordeonklänge auf elektro-beats treffen. seit 2006 komponiert er filmmusik für den bestseller-autor axel brauns, sowie den produzent und regisseur matthias benner (wake of death, house of 9). seit 2007 studium der musikwissenschaft, kunstgeschichte und literatur in eichstätt. nominiert zum künstler des jahres 2008 beim kultur onlinemagazin jalicano.

Von poetischer Seite erwarten wir bisher in stiller Vorfreude:

Mischa-Sarim Verollet (Bielefeld)
Seit der sympathische Ostwestfale mit seinem bei Carlsen erschienen Buch „Das Leben ist keine Waldorfschule“ einen großen Erfolg gelandet hat, befindet er sich quasi permanent auf Lese-Tournee – in Erlangen muss und will er sich dem Wettbewerb stellen. (www.verollet.com)

Falk Dietrich (Berlin)
Dieser Berliner Spezialist für humoristische Prosa kehrt nach längerer Universitätstätigkeit in Vietnam nun endlich heim nach Deutschland und reist alsgleich mit seinen urkomischen Texten im Gepäck zu uns.

Alex Burkhard (München)
Der performancestarke Sieger unseres Weihnachtsslams im vergangenen Jahr und Münchner Lokalmatador in Sachen Bühnenpoesie versteht sich auf Texte über alternative Zukünftigkeiten und Scheißtage.

Pierre Jarawan (Kirchheim)
Ein aufstrebendes literarisches Talent, das schon in jungen Jahren seine erste reguläre Verlagsveröffentlichung zu verzeichnen hatte und nun mit seinen elaborierten Texten die Slambühnen bewandert.

Frank Gundermann (Bamberg)
Skurrile Geschichten mit oftmals kriminologischem Einschlag sind die Spezialität dieses Bamberger Journalisten, der dankenswerterweise auf der Bühne auf anstrengende political correctness zu verzichten weiß.

Katharina Spengler (Passau)
Eigentlich aus beruflichen Gründen vor der Sommerpause nach Passau verabschiedet, gibt sich die Gewinnerin unseres letztjährigen Kurzgeschichtenwettbewerbs trotz diesmal längerer Anreise wieder die Ehre.

Turnkey Facility (Erlangen)
Die Auftrittsserie reißt nicht ab… wo nimmt er nur diese ganzen neuen Texte her?

Martin Geier (Nürnberg)
Mal ernst, mal lustig, aber mit dem unverwechselbaren halbgehauchten Vortragsstil – und immer mal wieder in Erlangen, wo wir ihn gern begrüßen!

Plakat-September09