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Rückblick auf den Poetry Slam Mai 2010

And the winner is … Lucas Fassnacht!

Alles neu macht der Mai! Beim ersten regulären Erlanger Slam im großen Saal des E-Werks freuten wir uns über viele viele Zuschauer, die unseren „Muttertagsslam“ besuchten.

Moses Wolff, unser special guest aus München, brach gleich zu Beginn (und dann noch einmal zu Beginn von Runde zwei) die Stille mit abstrusen Geschichten und Alltagsanekdoten inklusive köstlich komischer Mundart aller Colleur.

Den Anfang des regulären Wettbewerbs machte ein Mann, der in der Region eigentlich wohl bekannt ist, sich allerdings nur alle 3-4 Jahre auf eine Slam-Bühne verirrt: Geraldino begann die erste Runde mit einem bunten Potpourri aus u.a. einer konsequenten Wurstgeschichte, Susi und Peter und einem Gedicht, rückwärts vorgetragen.

Turnkey Facility wählte für diesen Abend erneut einen Text seiner Eigenmarke „deep shit“. Er konfrontierte uns mit an sich selbst entdeckten Wahrheiten und Unzulänglichkeiten. Die Erwartungen anderer Leute sind bei weitem nicht so wichtig wie die eigenen Träume und Vorstellungen – auch wenn einige dieser Träume an standardisierten Idealvorstellungen wie Seifenblasen zerplatzen.

Matthias Eberspächers Geschichte von Clara und Gabriel und, nicht zu vergessen, dem Pinguin, versetzte uns in die sprachlosen Momente der ersten Liebe zurück. So konnte nicht nur Protagonist Gabriel Claras Herz gewinnen, sondern auch Matthias das Herz des Publikums, das ihn postwendend zum Finalisten wählte.

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Ankündigung Poetry Slam am 9. Mai 2010

In Erlangen ist es in über 8 Jahren Poetry Slam immer enger in den Rängen des Publikums geworden, manchmal musste sogar Einlassstopp verhängt werden. Aus diesem Grund findet der Slam bis zur Sommerpause im großen Saal des E-Werks statt, wo mehr als doppelt so viele Sitzplätze auf euch warten. Dort dürfen wir am 9. Mai erneut Slampoeten aus Nah und Fern begrüßen, wenn es wieder heißt: 8 Minuten Bühnenzeit für jeden, um das Publikum zu begeistern! Und vor und nach der Show kann man es sich im Gartenbereich oder in der Kellerbühne gemütlich machen 🙂

Sonntag, 09.05.2010
E-Werk, Erlangen (Saal)
Einlass 20:00 Uhr
Beginn 20:30 Uhr
Eintritt 6€

Wir freuen uns auf…

Moses Wolff (München)

Fans des Satiremagazins Titanic kennen diesen begnadeten Humoristen bereits in der Rolle seiner Kunstfigur „Wildbach-Toni“. Doch das ist nur eine von vielen Rollen, in die der Autor, Kabarettist, Schauspieler und Musiker zu schlüpfen weiß. Wie kein zweiter versteht sich Wolff auf die Inszenierung grotesk überzeichneter Charaktere, die er in seinen zum Niederknien komischen Kurzgeschichten durch abstruse Alltagssequenzen führt. Im Münchner „Vereinsheim“ (Lach- und Schießgesellschaft) gastiert er wöchentlich mit dem Literaturkabarett-Ensemble „Schwabinger Schaumschläger“. 100 Prozent Kult, nicht nur in der bayrischen Hauptstadt – unser Spezialgast im Mai.

Raphael Kestler & Jakob Hüppauff (Erlangen)

So sieht echte Hingabe aus: bei ihrem letzten Auftritt im Vorprogramm des Erlanger Slams versetzten sie die Bühnenakteure wie auch die Zuschauer gleichermaßen in Erstaunen. Der sehr junge und talentierte Musiker Kestler spielt und singt, parallel setzt Hüppauff die Songs mit beeindruckendem Körpereinsatz szenisch um. Das wollen wir noch mal auf der großen Bühne sehen, mit vier neuen Stücken gestalten die beiden deshalb das Rahmenprogramm mit.

Großraumdichten (Eichstätt / Stuttgart)

Pauline Füg und Tobias Heyel, zwei erfahrene Slamgrößen, haben einen Bund geschlossen: Großraumdichten. Das landesweit von Kritikern hochgelobte Spoken-Word-Duo besticht durch knisternd poetische, emotionale und doch stets die Gesellschaft kritisch hinterfragende Texte, die in ausgetüftelten Performances den Zuschauer wie ein Echo umfangen. Sie meinen es ernst – das spürt man.

Lasse Samström (Augsburg)

Legendärer Performance-Poet, gewann unzählige europäische Poetry Slams und wurde 2002 deutschsprachiger Meister. 2004 erreichte er das Finale der Weltmeisterschaften in Rotterdam, 2006 gewann er den TV-Slam im WDR. Er begründete u. a. das Genre „Schüttelprosa“ und gehört zweifellos zu den kontroversesten Figuren der Szene. Man muss ihn lieben oder hassen, seine intensive Bühnenpräsenz lässt sich jedoch in keinem Fall leugnen.

Matthias Eberspächer (Tübingen)

Die von ihm als Chefredakteur betreute Schülerzeitung „Spongo“ wurde 2006 vom Spiegel zur besten Deutschlands gewählt, inzwischen schreibt er selbst für SPON. Und seit kurzem auch Texte für die Slambühne – und die haben es wirklich in sich, stecken voller Energie, schrägem Humor und großen Gefühlen zwischen den Zeilen. Von ihm wird man noch viel hören, ihn selbst hört man am 9.5. zum ersten Mal in Erlangen.

Hinzu gesellt sich der performancestarke und inhaltlich variantenreiche Lokalmatador Lucas Fassnacht (Erlangen), der im vergangenen Jahr zweimal unseren Slam für sich entscheiden konnte. Zu unsere großen Freude wird auch der textlich hintersinnige Bybercap d’amour (Erlangen) endlich mal wieder mit von der Partie sein. Und noch ein Duo: „Der Doppelte Halbbruder“ (Nürnberg) heißt das zweite Team, das sich neben „Großraumdichten“ dem Wettkampf stellt. Hinter dem interessanten Namen verbergen sich Martin Geier und der amtierende fränkische Slam-Champion Michael Jakob. Mit Turnkey Facility (Erlangen) wird sich ein weiterer üblicher Verdächtiger die Ehre geben. Aber auch neue Gesichter schicken sich an, wacker unsre Bühne zu erklimmen: wir begrüßen die Bühnendebütanten Daniela Brandl (Erlangen), Thomas Lang (Erlangen) und Markus Lukas (Fürth).

So huldigt der Poetry Slam Erlangen seiner Mutter – der Poesie. Alles Gute zum Muttertag!

Nächste Show: 17. Mai 2009

Der nächste Poetry Slam findet am Sonntag, den 17. Mai 2009, um 20.30 Uhr im Erlanger E-Werk statt (Einlass 20 Uhr).

Das Teilnehmerfeld ist bereits vollzählig besetzt und schmückt sich mit folgenden Namen:

Nadja Schlüter (Bonn)
gehört zur ersten Garde der deutschen Bühnenpoetinnen und besucht Erlangen zum ersten Mal – dass es noch nicht eher geklappt hat, gereicht uns zur Schande, die jetzt abgewaschen wird

Dorian Steinhoff (Trier)
nachdenklich, hintergründig, leidenschaftlich und geistreich pointiert – so sind die Texte des performancestarken Trierers, der sich künstlerisch seit seinem letzten Besuch gravierend weiterentwickelt hat

„Der doppelte Halbbruder“ (Nürnberg)
Team bestehend aus dem fränkischen Kleinkunst-Don-Corleone Michael Jakob und dem wehrdienstversehrten Storyteller Martin Geier, man darf also gespannt sein

Axel Horndasch (Nürnberg)
der Vater lässt das Slammen nicht: trotz oder gerade wegen seiner Babypause steigt der Verseschmied wieder auf unsre Kellerbühne

Clara Nielsen (Bamberg)
thematisch vielfältig ihre Texte, ihre Performance steigert sich mitunter ins Leidenschaftliche und den Erlanger Slam hat sie bereits zweimal gewonnen

Robert Zitzmann (Bayreuth)
erstmalig bei uns und daher noch die bzw. der große Unbekannte

Katharina Spengler (Erlangen)
die Gewinnerin unsres Kurzgeschichten-Wettbewerbs und Finalistin des April-Slams ist erfreulicherweise eine regelmäßige Teilnehmerin geworden…

Lucas Fassnacht (Erlangen)
…ebenso wie dieser junge Mann und Gewinner des März-Slams, der Erlangen übrigens bei den fränkischen Meisterschaften 2009 vertreten wird

Oliver Teumer (Erlangen)
neugierig, mutig und kein bisschen nervös – auch so kann ein Slamdebüt aussehen, wenngleich dies natürlich die Ausnahme ist

Veit (Erlangen)
beim seinem letzten Auftritt im Januar sprengte seine skurrile Kurzgeschichte das Zeitlimit und blieb unvollendet – geht es nun weiter oder kommt etwas ganz neues?

Und außerdem, auf vielfachen Publikumswunsch noch einmal…

special act: Nikita Gorbunov

Der Urenkel des berühmten Schriftstellers und sowjetischen Dissidenten Lew Kopelew wurde in Moskau geboren und im Zuge der Wende bis nach Stuttgart gespült, wo er vom Rapper zum Singer-Songwriter mutierte. Seine Herkunft spiegelt sich deutlich in seinen Liedern wieder: rotzfrech bis hochprovokant, gleichzeitig aber tief melancholisch – eindeutig „made in Russia“! Letzten Monat reiste er im Auftrag des Goethe Instituts durch die Ukraine, eben stand er noch auf der Bühne der Münchner “Schaumschläger” (Lach- und Schießgesellschaft, Vereinsheim), danach gab es Schweinebraten, am Sonntag kommt er dann zu uns. Lecker!

Plakat-Mai09