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Poetry Slam Spezial – die große Jubiläumsshow am 23. Januar 2011

Sonntag, 23.01.2011
E-Werk, Erlangen (Saal)
Einlass 19:00 Uhr
Beginn 20:00 Uhr
Eintritt 10€
(nur Abendkasse!)

Inzwischen ist es ja schon gute Tradition: immer im Januar eröffnen wir das Jahr mit einem Poetry Slam Spezial, bei dem wir mit Unterstützung des Kulturamts Erlangen eine fulminante Show auf die Bühne bringen.

Es wird wieder alles dabei sein: feinsinnige lyrische Texte und brachiale Pointenfeuerwerke, skurrile Geschichten und epische Verskaskaden, mal atmosphärisch vorgetragen, mal in virtuoser Performance inszeniert. Wie immer entscheidet das Publikum über Sieg und Niederlage und darf sich diesmal auf wahrhaft hochkarätige Künstler freuen, die diese nicht umsonst mit dem Untertitel “Die Nacht der Champions” versehene Veranstaltung zu einem echten Kronengeflüster machen werden!

Aus all den Monatssiegern, die 2010 den Erlanger Poetry Slam gewinnen konnten, haben wir vier ausgewählt, die in einem K.O.-System gegen internationale und nationale Landesmeister der Bühnenkunstform antreten werden. Außerdem erwartet euch ein Rahmenprogramm aus Kabarett und Live-Musik vom Feinsten.

Folgende Künstler könnt ihr am 23. 01. beim großen Poetry Slam Spezial erleben…

Rahmenprogramm:

Nils Heinrich (Berlin)

Er gehört ohne Zweifel zu den kommenden großen Kabarettisten Deutschlands. Rhetorisch gewieft nimmt er die kleinen Absurditäten des Alltags ebenso aufs Korn wie das Theater der Politik und den Zoo der Gesellschaft. Ob scharf proklamierend, singend mit Gitarre oder als fleischgewordene Rapper-Karikatur: landauf, landab kann man ihn auf der Bühne erleben und auch im TV ist er immer häufiger zu sehen (Ottis Schlachthof, Stratmanns, Mitternachtsspitzen, Funkhaus u.v.m.).
Sehr gekonnt, sehr witzig, sehr frech – sehr understatement!“ sagte Harald Schmidt 2010 anlässlich der Preisverleihung des Schwarzen Schafs vom Niederrhein über Nils Heinrich. Auch den Swiss Comedy Award 2007, den Jurypreis des Bremer Comedy Pokals 2009 und den Rostocker Koggenzieher 2010 (Jurypreis und Publikumspreis) hat er schon. In diesem Jahr wird ihm der Salzburger Stier verliehen – nicht weniger als der renommierteste Kleinkunstpreis im deutschen Sprachraum.

Bernhard Christiansen (Utrecht, NL)

Der niederländische Autor und Bühnenpoet hat in seinem Heimatland nicht nur zahlreiche Kabarettpreise gewonnen, sondern auch die niederländischen Slam-Meisterschaften, den sog. NK-Poetry-Slam. Er ist Gründer der ersten niederländischen „Vorlesebühne“, eines Kollektivs von Autoren, die seit Oktober 2008 jeden Monat in Amsterdam und Utrecht mit einem neuen Programm auftreten. Christiansen schreibt darüber hinaus Theaterstücke, von seinem Stück „Krantenkoorts“ („Das Rauschen der Welt“) existiert eine deutsche Übersetzung. Auch bei seinem Auftritt am 23.01. in Erlangen wird er auf deutsch vortragen.

Old Seed (Winnipeg, CA)

Herzen öffnen, das kann nicht jeder. Der kanadische Singer-Songwriter und studierte Philosoph Craig Bjerring alias Oldseed gehört zu den wenigen, denen es möglich ist. Seine folkigen Melodien und sein Gesang erinnern an Jeff Tweedy und Will Oldham, seine Texte handeln von Amerika und von der Liebe, vom Suchen, Finden und vom Verlieren. Craig schaut mit Mütze und Vollbart uriger aus als Badly Drawn Boy zu seinen besten Zeiten. Er ist ein Performer – ein Erfinder und Geschichtenerzähler, eine Persönlichkeit auf der Bühne. Am 23. Januar wird er den musikalischen Part im Rahmenprogramm der Jubiläumsshow übernehmen.
Nachdenklich und klug, bitter-süß und melancholisch. Trübsal geblasen wird aber nicht […].“ taz

Im Wettkampf treten an:

Patrick Salmen (Wuppertal)

Beim Barte des Propheten: der amtierende deutsche Meister im Poetry Slam kommt zum ersten Mal nach Franken! Salmen, der 2008 in Zürich erstmals an den Meisterschaften teilgenommen hatte, wurde 2010 NRW-Vizemeister und noch im selben Jahr zum Slam-Champion des gesamten deutschsprachigen Raums gekürt (www.slam2010.de). Er lebt und arbeitet in Wuppertal und unterrichtet u. a. an der „Shakespeare Live!“-Akademie. Im Februar 2011 erscheint sein Lyrik- und Kurzgeschichtenband „Distanzen“ beim Lektora-Verlag.

Der Koschuh (Innsbruck, AT)

Der Sieger der letzten Ö-Slam-Meisterschaften und damit amtierender Slam-Champion Österreichs kommt ebenfalls zum ersten Mal nach Erlangen. Markus Kozuh alias Der Koschuh wurde zudem 2010 in Reims zum europäischen Vizemeister im Poetry Slam gekürt. Hauptberuflich sorgt er seit geraumer Zeit als wandlungsfähiger und politischer Kabarettist für Furore (aktuelles Programm: „Unter uns gesagt“), was sich selbstverständlich deutlich in seinen Slamtexten niederschlägt, und ist außerdem Leiter des Fachbereichs Kleinkunst im Theaterverband Tirol.

Christian Ritter (Würzburg)

Der amtierende bayrische Meister des Poetry Slam ist bekannt für seine manchmal haarsträubenden, manchmal komischen, manchmal haarsträubend komischen Kurzgeschichten, die sich zwar auch in gedruckter Form großer Beliebtheit erfreuen (Kurzgeschichtensammlung „Halbneu“, Peter Hellmund Verlag 2007 / „Poetry Slam – Das Buch“, Carlsen 2010), aber live zu einem temporeichen Erlebnis werden. Der Diplom-Germanist Ritter ist Träger des Kleinkunstpreises Goldener Zipfel, Künstler des Jahres 2008 der Nürnberger Sophist Group, wurde 2009 deutschsprachiger Vizemeister im Poetry Slam und gewann 2010 die bayrischen Meisterschaften.

Clara Nielsen (Bamberg)

Ganze viermal verließ die gebürtige Kielerin den Erlanger Slam bereits als Siegerin und ist damit die Rekordgewinnerin der Veranstaltungsreihe. Dass ihr das zumeist mit ernsten Texten gelang, macht diese Leistung umso bemerkenswerter. Bei den letzten deutschsprachigen Slam-Meisterschaften startete sie für Erlangen.

Nico Semsrott (Hamburg)

Der Gewinner des NDR-Comedy-Contest ist mit über 80 Siegen seit 2008 einer der erfolgreichsten deutschen Poetry Slammer überhaupt. Weil im vergangenen Jahr auch Erlangen dazu gehörte, sehen wir Herrn Semsrott am 23. Januar wieder. In seiner unverwechselbaren Bühnenfigur des phlegmatischen Kapuzenträgers konnte man ihn bereits in diversen TV-Formaten erleben, u. a. Kurt Krömer Show und NDR extra 3.

Pierre Jarawan (Kirchheim)

Mit seinen von einer seltsam gefassten Ruhe getragenen, selbstironischen Texten hat Jarawan 2010 nicht nur den Erlanger Slam gewonnen – der junge Student der Germanistik gibt als Meister der leisen Töne in dieser Sparte bundesweit den Ton an und erreichte bei seiner ersten Teilnahme an den deutschen Slam-Meisterschaften gleich das Finale und den 4. Platz. Bereits mit 18 Jahren bekam er seine erste Verlagsveröffentlichung und auch in Zukunft wird man noch viel von ihm hören bzw. lesen!

Paul Weigl (Berlin)

Mit der Werbeclip-Performance „Bibi und Bubu in der Gosse“ und seiner Trauerrede zur Beerdigung der deutschen Sprache hat er sich bei seinem Slamsieg 2010 beim Erlanger Publikum unvergesslich gemacht. Weigl, der eigentlich aus Ingolstadt kommt und dort früher unter dem Namen Martial82 die Slambühnen unsicher machte (und außerdem eine „dunkle Vergangenheit“ als Rapper hat), gehört mittlerweile zu den Geheimfavoriten für die deutschsprachigen Meisterschaften 2011 in Hamburg.

Moritz Kienemann (München)

So jung und doch schon Performance auf höchstem Niveau: Kienemann, einer der fähigsten Bühnenpoeten der Slam-Metropole München, gewann im Sommer letzten Jahres in Erlangen und kehrt nun als Herausforderer zurück. Emotionale und doch leichtfüßig elegante Spoken-Word-Lyrik – mal mit, mal ohne Augenzwinkern.

Christian Ritter (Würzburg)

Kurzrückblick Poetry Slam April 2010

Hier die Blitzzusammenfassung zum Poetry Slam im April 2010:

Gewinner des Erlanger April Slams wurde Nico Semsrott.

Einen sanften aber in keinem Fall seichten Einstieg bescherte uns Raphael Kestler mit seinem expressionistischen Spielgefährten Jakob Hüppauff aus Erlangen. Seine tiefgründigen Texte, begleitet von feinem Gitarrenspiel, stimmten perfekt auf den Abend ein.

Clara Nielsen, mit der undankbaren Startnummer 1, erzählte uns von einem Gespräch mit einer „praxisorientierten“ Grundschullehrerin, die ihren Unterricht am lebenden Objekt ausübte. Obwohl einwandfrei vorgetragen, reichte es diesmal nicht zum Rundensieg.

Udo Tiffert deckte mit seinem Text die Widersprüchlichkeit der monetärer orientierten Gesellschaft auf, die sich selbst im kleinbürgerlichen Kreis Rendite von afrikanischem Ackerland verspricht.

Tom le moT aus Passau mit einem nachdenklichen Text. Eine vom Leben gezeichnete Gestalt macht sich auf, die Mutlosen und Müden an der Hand zu nehmen um sich von sich selbst zu befreien.

Zum Ende der ersten Runde gab Mo den Berserker, indem er uns in Charles Manson – den Massenmörder – hineinblicken ließ. Im Blutrausch holte er brachial den Rundensieg…

Vor der Pause durften wir noch unsern Specialguest Necip Tokoglu genießen, der die Kellerbühne durch gepflegte political incorrectness zum Brodeln brachte.

Ariane Hussy eröffnete Runde 2 mit einem Text über die Schönheit und die Vorteile eines dritten Auges.

Chris bearbeitete das Dilemma der Langzeitstudenten – nur nicht wirklich arbeiten, aber dennoch eine wichtige Konstante dieser schnelllebigen Zeit.

Der Text von Nico Semsrott über die Allgegenwärtigkeit des Scheiterns brachte auch ihm den Rundensieg. In diesem Sinne „Freiheit!“

Zum Abschluss durften wir, dank Martin Geier, noch am Leben eines sympathischen Kiffers teilhaben.

Ein Novum bot der Auftritt von Marilisa. Sie gewann beim letzten Slam die Vorrunde, konnte aber nicht zum Finale antreten. Kurzerhand begab sie sich in die Zeitmaschine und nahm stattdessen am April-Finale teil.

Das Finale aus Mo, Nico und Marilisa konnte Nico Semsrott für sich entscheiden.

Nico nahm den Sieg äußerst cool und gelassen hin. Na, dann Herzlichen Glückwunsch!

Slam-April2010

Mehr Bilder

Ankündigung Poetry Slam am 18. April 2010

Nachdem wir den Monat bereits mit einem kleinen Aprilscherz eingeläutet haben, steht nun in aller Wahrhaftigkeit die Aprilausgabe unseres Poetry Slams vor der Tür.

Sonntag, 18.04.2010

E-Werk, Erlangen

Einlass 20:00 Uhr

Beginn 20:30 Uhr

Eintritt 6€

Im Wettkampf der Bühnenpoeten freuen wir uns diesen Monat u.a. auf Udo Tiffert (Dresden), einen waschechten Autor klassischer Colleur, der mit seinen intelligenten und literarisch ausgefeilten Kurzgeschichten bereits die sächsischen Poetry Slam Meisterschaften gewinnen konnte. Zum ersten Mal auf unserer Bühne erwarten wir Nico Semsrott (Hamburg) – definitiv einer der schrägsten Slampoeten Deutschlands und obwohl er alles andere als platte Witze reißt, ist er u.a. Gewinner des NDR Comedy Contest und Spiegel-online Gastautor. Clara Nielsen (Bamberg) gehört dafür zu den talentiertesten Frauen in der ja ansonsten überwiegend von männlichen Künstlern bevölkerten Poetry Slam Szene und hat bei uns in Erlangen bereits vier (!) mal gewonnen, weshalb sie unsere Stadt in diesem Jahr auch bei den deutschspachigen Slammeisterschaften vertreten wird. Dorian Steinhoff (Trier), performancestarker Bühnenpoet mit kraftvollen und ausdrucksstarken Ein-Mann-Dramen aus der Perspektive eines zwinkernden Auges, kennt ihr bereits – zumindest optisch, denn sein Konterfeit schmückt seit geraumer Zeit den Titelschriftzug unsrer Homepage.  Außerdem feiert diesen Monat unsere frisch geschlossene Partnerschaft mit dem im kultigen Scharfrichterhaus beheimateten Poetry Slam Passau Premiere, weshalb sich eine Delegation der besten Bühnenpoetinnen und -poeten Passaus auf den weiten Weg zu uns macht. Im Wettkampf mitmischen werden daher Tom le moT (Passau), Ariane Hussy (Passau), Mo (Passau) und Chris X. (Passau). Darüber hinaus freuen wir uns auf ein Wiedersehen mit Martin Geier (Nürnberg) – und selbstverständlich wird auch die hochtalentierte Marilisa (Bamberg) noch einmal nach Erlangen kommen, um ihren beim letzten Mal aus Zeitgründen verpassten Finalauftritt nachzuholen. Außerdem…

Als musikalischer Spezialgast wird diesmal Raphael Kestler (Erlangen) mit seiner Gitarre auf unsrer Bühne melodisch aktiv werden.

(Foto: Crosa)

Obwohl erst 17 Jahre jung, schreibt er bereits fleißig an eigenen Songs und versteht sich darauf, diese voller Hingabe vorzutragen – gleich bei seinem ersten Versuch gewann er deshalb einen lokalen Liedermacher-Wettbewerb. Nachdem er uns zwei Stücke von sich geschickt hatte, waren wir sofort überzeugt, dass wir ihn bei uns auf der Bühne erleben wollen.

Doch damit nicht genug! Im Rahmenprogramm könnt ihr noch einen zweiten Künstler erleben, der vor allem in der hohen Kunst des literarischen Kabarett zu Hause ist: Necip Tokoglu (Aachen)

Der politisch herrlich inkorrekte türkisch-deutsche Kabarettist sorgte bereits landauf landab mit seinen überraschungsgeladenen Texten und „Liebeserklärungen“ an Che Guevara und Cem Özdemir für Begeisterung. Ohne sich auf den ausgetretenen Pfaden zotiger Multikulti-Komik zu bewegen, schöpft dieser sympathische Herr aus einem anekdotenreichen biographischen Fundus, um auf der Bühne ein intelligent gewitztes und trotzdem durch und durch freches Süppchen zu kochen.

Kurzrückblick auf den Poetry Slam am 13.12.2009

Clara Nielsen (Foto: Crosa)

Wunderbare Bilder des Abends, geschossen von „Fotoking“ Crosa:
http://www.flickr.com/photos/facing-my-life/sets/72157622996798098/show/
& Blog: http://www.facing-my-life.de/2009/12/16/slam-again-2/

Die Rundensieger hießen Clara Nielsen und Nikita „MC Sajuz“ Gorbunov. Den Sieg an diesem letzten Slam des Jahres nahm schließlich Clara Nielsen aus Bamberg mit nach Hause. Krasserweise schon zum vierten Mal! Damit ist sie neue fränkische Spitze, was Slamsiege in Erlangen angeht (und in ER gewinnt man wirklich nicht so einfach…) RESPEKT.
Bezaubernd fanden wir allesamt unseren musikalischen Gast Johanna Moll, die uns mit ihrem so ganz eigenen Stil in andächtiges Erstaunen versetzte. Sogar E-Werk-Urgestein Jörg (der Hausverantwortliche) sprach ein Lob aus und ging gleich in sein Büro, um sich www.johanna-moll.de anzukucken. Und er ist sehr schwer zu beeindrucken…

Johanna Moll (Foto: Crosa)

Ansonsten gab es viele neue Gesichter und ganz ganz ganz viele lustige Momente, original Christstollen aus dem Erzgebirge, eine umfassende Einführung in lyrische Stilformen (danke, Ausbilder Axel!), einen Bühnenporno, nen kleinen Jugendslang-Exkurs, Heavy-Metal-Rufe, eine Abrechnung mit dem Magazin „Business Punk“, Backgrundbeschallung durch „Golgo Bordello“, einen sehr redseligen Moderator und eine Show bis 00.00 Uhr. Echt obama.

Bis zum 17.01.2010, rutscht gut durch die Feiertage!